Wenn man über den Fluss schreibt, sollte man auch die Uferpromenaden erwähnen. Die Promenade von Stettin, Bulwary Szczecińskie, die noch relativ neu ist, hat allerdings schon viele Kontroversen ausgelöst. Der Ort ist ein Streitpunkt zwischen den Stettinern, die Ruhe und Ordnung schätzen, und denen, die gerne im Freien feiern. Meiner Meinung nach ist es Berlin gut gelungen, die Interessen aller an der Spree beteiligten Gruppen unter einen Hut zu bringen. Touristen können die Museumsinsel besuchen oder ein Ausflugsboot mieten, Partygänger finden sich in den Bars und Clubs in Friedrichshain wieder (z.B. im bereits erwähnten Holzmarkt 25), und Spaziergänger können nach Mitte gehen. In Stettin ist die Promenade viel kürzer, so dass es nicht einfach zu entscheiden ist, ob dort Alkohol getrunken werden darf (in Polen ist das Trinken auf öffentlichen Plätzen verboten, aber das Verbot auf der Promenade wurde eine Zeit lang aufgehoben).

An diesem Beispiel wird offensichtlich, dass je mehr Fläche zur Verfügung steht, desto einfacher ist es, für den Wohlstand der verschiedenen Gruppen zu sorgen. Nach mehr als einem Jahr in Berlin, einer Stadt voller Bürger aus aller Welt, weiß ich, dass der knappe Freiraum für alle eine große Herausforderung für Großstädte ist. Deshalb ist es wichtig, sich um Parks und Flüsse zu kümmern, denn mit ihnen sind wir alle Menschen gleich.