Mach mit!

Stettiner
Exploring

Quiz rund um 
die Stettiner Straße

Mach mit!

Stettiner Straße sowie die Umgebung um den Grünzug in der Grüntaler Straße sind nur Adressen auf der Berliner Karte. Spazierzonen, Spielplatz, der Weg zur Arbeit oder nach Hause – bei jedem Weg, den wir da zurücklegen, kommen die Gedanken hoch. Was war hier früher, wie hat der Alltag im 19. Jh. ausgesehen? Warum heißt die Stettiner Straße so? Warum gibt es so viel Grünfläche in der benachbarten Straße? Wir gehen den Zusammenhängen auf den Grund und laden Dich zum Entdeckungsquiz ein. Lerne Deinen Kiez kennen! Die Geschichte ist auf Schritt und Tritt erlebbar!

Geschichte in 5 Schritten

Uns interessieren Straßen, ihre Benennung, ihr Verlauf, die Platzierung auf dem Stadtplan, die Häuser um sie herum und die Menschen, die darin wohnen, arbeiten, leben … Es sind die Bewohner der Straßen, die ihnen bewusst und unbewusst Charakter verleihen, ihnen eine Richtung weisen, ihre Geschichte gestalten, eine mehr oder weniger emotionale Beziehung zu ihr eingehen. Die Straße, die im Bebauungsplan nur mit einer Nummer gekennzeichnet war, hat man 1861 dank der Nähe zur Berlin-Stettiner Eisenbahn, Stettiner Straße genannt. Damals war sie noch kaum bebaut. Erst nach der Eingemeindung von Gesundbrunnen und Wedding zu Berlin und der Entwicklung der Stettiner Bahn entwickelte sich die Gegend zu einem Arbeiterviertel.

Der Zug nach Stettin tuckerte langsam durch die schnell wachsende Stadt hindurch. Wir nehmen Dich auf die historische Reise mit! Mach mit beim Quiz!

Wie hieß die Stettiner Straße früher?

Woher kommt der Name Stettiner Str.?

Der erste Name der Straße laut Bebauungsplan war "Straße 74, Abt. X/2" . Sie wurde 1861 angelegt und wegen der Nähe zur Berlin-Stettiner Eisenbahn in "Stettiner Straße" umbenannt.

Die Stettiner Straße wurde 1861 angelegt. Ihren Namen verdankt sie der Nähe zur Berlin-Stettiner Eisenbahn. Vor ungefähr 180 Jahren verliefen entlang der Straße die Eisenbahnschienen Richtung Stettin.

Wann entstand die Strecke?

Sie entstand durch die Berlin-Stettiner Eisenbahn, die hier von 1842 bis zur ihrer Verlegung 1897 entlang fuhr. Diese Eisenbahnstrecke war die dritte in Berlin und führte über Bernau und zur Hafenstadt Stettin (heute Szczécin) an der Ostsee. Die Stettiner Straße im Wedding ist nach der Zielstation der Bahnstrecke Berlin-Stettin benannt, die von der Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft betrieben wurde.

Fuhren die Züge nur nach Stettin?

Ab dem 1. August 1842 fuhren von hier die Züge (80 bis 100 Dampfzüge) der Stettiner Bahn in Richtung Bernau, Eberswalde, Angermünde, Stettin und in den Folgejahren war mit den Zügen vom Stettiner Bahnhof der nördliche Landesteil und der gesamte Ostseeraum erschlossen.

Wie heißt die kleine Kappelle, die sich in einem Hinterhof in der Stettiner Straße 45 versteckt?

Immanuel-Kappelle

Nenne mindestens drei unter Denkmalschutz stehende Häuser
in der Stettiner Straße!

Das sind die Häuser
Nr. 61 bis 65 
Nr. 26
Nr. 53

Stettiner Straße &
Grünzug der Grüntaler Straße heute

In der Grüntaler Straße/Ecke Osloer Straße befindet sich eine Informationstafel über die Geschichte der Stettiner Bahn. Schaut vorbei, wenn ihr nach mehr Informationen strebt. Wie die Straßen und die Umgebung heute aussehen und wie sie sich geändert haben, zeigen Euch die Bilder:

StreetArt im öffentlichen Raum

Kennst Du den Grünzug Grüntaler Str. voller Mosaiken? Wie heißt die Stadt an der Oder, die für ihre Mosaiken auch sehr bekannt ist?

StreetArt: Wer war Graf von Itzenplitz?

Stettin!
Mehr dazu bei VisitSzczecin

Graf von Itzenplitz (* 23.02.1799 in Groß Behnitz bei Nauen; † 15.02.1883 auf seinem Gut Kunersdorf bei Wriezen) war preußischer Staatsminister,
Naturwissenschaftler und Jurist. 1869 erwarb er eine Lok für die Berlin-Stettiner Bahn und taufte sie auf seinen Namen.

Rund um die Berlin-Stettiner Eisenbahnstrecke

Hast Du Dich gefragt, wo eigentlich der Startpunkt der Bahnstrecke war? 

Wo war früher der Anfang der Eisenbahnstrecke Berlin-Stettin?

Stettiner Bahnhof, der heutige Nordbahnhof in Berlin.

Wie heißen die Eisenbahnbrücken an der Nordseite des Parks am Nordbahnhof?

Sie heißen Liesenbrücken und stehen unter Denkmalschutz.
Heute sind nur noch die renovierten westlichen Brücken in Betrieb. Die verrostete, östliche, größere Brücke nahm damals die Streckengleise der Stettiner Bahn auf.

Wo stand früher der Stettiner Bahnhof?

Das Gebäude stand auf dem heutigen Elisabeth-Schwarzhaupt-Platz. Heute befinden sich dort DB-Büros, genannt Nordbahnhof Carré. Er lag an der Invalidenstraße im heutigen Berlin-Mitte.

Wozu diente
der sog. Stettiner Tunnel?

Mangels anderer Querverbindungen diente der Tunnel als Verbindung zwischen der Schwartzkopffstraße in der Oranienburger Vorstadt und der Gartenstraße in Gesundbrunnen. 1896 eröffnet, war es der erste Fußgängertunnel Berlins.

Was versteht man unter dem "Kleinen Stettiner"?

Die Stettiner Bahn und der Bahnhof wurden im Jahr 1842 eröffnet. Seit 1870 begann der Ausbau des Bahnhofs, der 1876 vollendet wurde. Um dem ständig wachsenden Fahrgastaufkommen gerecht zu werden, beschloss man die Fernbahn von der Vorortbahn zu trennen. Zunächst ist 1891/92 ein Bahnsteig gebaut worden, dann 1896 nach den Plänen des Eisenbahnbauinspektors Armin Wegner ein Bahnhofsgebäude der Vorortbahn, das Stettiner Vorortbahnhof und umgangssprachlich Kleiner Stettiner Bahnhof genannt wurde.

Was befand sich früher im Park am Nordbahnhof?

Kaum jemand weiß, dass die über 100 Jahre alte und bis heute komplett erhaltene, den Bahndamm der ehemaligen Stettiner Bahn stützende Mauer aus gelbem Klinker an der Gartenstraße das längste Mauerfragment zwischen West- und Ostberlin gewesen ist. Der drei Meter hohe Bahndamm mit der gesamten Infrastruktur entstand 1876 im Rahmen von Entwicklung und  Ausbau der Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Der Park wurde vor zehn Jahren eröffnet und wir begegnen seiner Geschichte auf jedem Schritt: Spuren der Stettiner Bahn, der Berliner Mauer sowie der Stadtgeschichte nach dem Mauerfall, als die Vegetation die Möglichkeit hatte, das Niemandsland zu erobern.

Was versteht man unter Stettiner Carre?

Stettiner Carré ist ein Gebäude-Komplex hinter dem Stettiner Vorortbahnhof. Auf dem Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs (früher Stettiner Bahnhof) befindet sich heute das Nordbahhof Carré. 

Stettin-Berlin als binationale Inspiration für die Literatur

Die Stadt und die Straßen als Literaturmotiv sind oft Anker der Gedanken von Globetrottern.
Betrachtet man Westpommern auf der Karte, erinnert es an ein Bild vom Schmetterling, dem seit 1945 ein Flügel fehlt. Nachdem die bisherigen Einwohner aus Stettin vertrieben wurden, kamen die Neuen. Sie hatten eine andere Muttersprache und waren unsicher, welche Zukunft sie in der vom Krieg zerstörten Stadt erwartet. Die große Hafenstadt verlor ihr westliches Hinterland. Auf einmal führten die Ausfallstraßen ins Nichts.
Das Gedicht entstand nach regelmäßigen Ausflügen zur Stettiner und Berliner Straße in Berlin und Stettin. Die lokale Forschung zu den Geschichten, Menschen und Ankerpunkten erzeugte viele literarische Inhalte.

Zwei Städte,
zwei Straßen,
Stettiner, Berliner.
Sie leben und beben
wie damals, so heute.
Straßen machen Leute.

Die Bahn nach Stettin,
der Weg nach Berlin.

Man hat schon vergessen,
wie damals mit den Zügen

fuhr jeder Berliner
gen Ostsee zum Vergnügen.

Man hat schon vergessen,
wie an der Berliner Straße
Felder und Wiesen
standen gelassen.

Zwei Städte so nah
und trotzdem weit weg.
Sedina fast am Meer,
der Bär an der Spree.

                               Ela Kargol

Ela Kargol

Sie kam 1984 nach Berlin, beschäftigt sich mit Fotografie, die bei Einzel- und Sammelausstellungen in Deutschland und Polen präsentiert wird. Sie ist Mitglied von Städtepartnerschaft Stettin e.V., engagiert in den Initiativen der Berliner Polonia. Elżbieta Kargol interessieren Menschen und ihr Umfeld, in dem sie nach vergangenen Spuren sucht. Initiatorin von historischen Spaziergängen durch Berlin und Stettin. Erlebte Situationen verarbeitet sie in unterschiedlichen literarischen Formen.

Warum verschwand der Stettiner Bahnhof vom Stadtplan?

Am 01.12.1950 erhielt der Bahnhof seinen neuen Namen: Nordbahnhof. Aufgrund der Kriegszerstörungen und seiner Lage in Ostberlin, vor allem aber, weil die einzige Bahnverbindung auf einer kurzen Strecke über West-Berlin führte, wurde der Stettiner Bahnhof geschlossen und stand drei Jahre später zum Abriss frei. Die Abrissarbeiten dauerten bis 1962. Die Berliner Mauer hat zu diesem Zeitpunkt bereits gestanden und das ganze Bahnhofsgelände befand sich im Grenzstreifen.

Weshalb wurde Stettiner Bahnhof umbenannt?

Nachdem der Stettiner Bahnhof im 2. Weltkrieg stark beschädigt wurde, ließ das DDR-Regime die Station 1950 aus politischen Gründen in Nordbahnhof
umbenennen.

Wie heißt der deutsche Filmklassiker aus dem Jahre 1946 mit Hildegard Knef in der Hauptrolle, der u.a. am Stettiner Bahnhof gedreht wurde?

"Die Mörder sind unter uns" ist der erste deutsche Spielfilm der Nachkriegsgeschichte und der erste deutsche Trümmerfilm. Arno Paulsen, einer der Hauptdarsteller wurde in Stettin geboren.

Wie heißt der in Stettin geborene Arzt und Schriftsteller, der als 10-Jähriger nach Berlin umgezogen ist und damals mit seiner Familie am Stettiner Bahnhof ausgestiegen ist?

Alfred Döblin

Stettiner & Grüntaler Straße: Engagierte und Beteiligte

Wann begann die Umgestaltung der Berlin-Stettiner Trasse?

Mit Fördermitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist ab 2002 mit der Umsetzung des Grünzuges auf der ehemaligen Stettiner Trasse begonnen worden. Der Plan, die alte Bahnfläche in einen Grünzug umzuwandeln, fand sich erstmals im Flächennutzungsplan der Stadt Berlin von 1965. Durch die Einweihung des ersten Bauabschnittes des Grünzuges auf der Bad- und Bellermannstraße am 11.09.2003 wurde der erste Teil eines wichtigen Bauvorhabens abgeschlossen.

Was ist das Besondere an der Bürgerbeteiligung bei der Umgestaltung?

Eine Besonderheit bei der Umsetzung des Projektes ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am Bauprozess. Mädchen des interkulturellen Zentrums für Mädchen und junge Frauen (MÄDEA) und im Freiwilligen Sozialen Jahr tätige Jugendliche des SOS Kinderdorfes haben als attraktiven Blickfang eine Mosaikbank gestaltet, die in der Tradition der Werke des spanischen Architekten Antoni Gaudí steht.

Seit 2016 engagiert sie der Verein Städtepartner Stettin e. V. für die und in der  Stettiner Straße Umgebung. Wir organisieren historische Informationsveranstaltungen, Stadtführungen für Klein und Groß, Online-Auftritte zu kulinarischen Aspekten der Region, nach der die Stettiner Straße benannt wurde. Wir sind von der Einzelheiten der Geschichte begeistert und geben unser Wissen gerne weiter.

Wer engagiert sich heutzutage?

Seit 2016 engagiert sich der Verein
Städtepartner Stettin e. V.
für die und in der Stettiner Straße Umgebung. Wir organisieren historische Informationsveranstaltungen, Stadtführungen für Klein und Groß, Online-Auftritte zu kulinarischen Aspekten der Region, nach der die Stettiner Straße benannt wurde. Wir sind von den Einzelheiten der Geschichte begeistert und geben unser Wissen gerne weiter.

Wenn Dich Stettiner Straße oder Kontakt zu Stettin interessiert, melde Dich bei uns! Wir vermitteln gerne Kontakte, setzen uns für gute Initiativen! Oder möchtest Du die Endstation der Berlin-Stettiner Eisenbahn erleben? Wir freuen und über Kontaktaufnhme!

Stettiner Küche

Was ist ein typisches Stettiner Gericht? Was sind die bekanntesten Stettiner Spezialitäten? Sind es wirklich nebst Fischgerichten nur Stettiner Pastetchen (Paszteciki), „paprykarz“ (Stettiner Paprikagericht) oder Toast mit Käse? War es schon immer so?

Zeittafel der Stettiner Straße

Inhaltliche Arbeit:

Ela Kargol

Engagierte bei
Städtepartner Stettin e. V.

Irena Mitrega

Weddingerin
Stettiner-Berliner Engagierte

Katarzyna Hajduk

Vorstandsmitglied bei
Städtepartner Stettin e. V.

Dorota Kot

Vorstandsmitglied bei
Städtepartner Stettin e. V. und Weddingerin

Quellen und weiterführende Links:

Stettiner Mosaiken
Die eisernen Liesenbrücken 
Gestern und heute: Die Liesenbrücken
Der Mord an Wilczek
Park am Nordbahnhof. Natur trifft auf lebendige Stadtgeschichte
Der Nordbahnhof
Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Gesundbrunnen
J. Trümner, E. Kargol, K. Koziewicz, Auf den Spuren der Berliner Mauer, Berlin 2021
Rudi Buchweitz: Zweigbahnen der Berlin-Stettiner Eisenbahn. VNB Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2012
Horst Regling, Dieter Grusenick, Erich Morlok: Die Berlin-Stettiner Eisenbahn. transpress, Stuttgart 1996
Peter Bley: Eisenbahnknoten Stettin/Szczecin. VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2009

Bilder

Elzbieta Kargol, Dorota Kot

Kontakt:

info@staedtepartner-stettin.org

Die ehrenamtliche Initiative im Rahmen des Projektes „Exploring Stettiner Straße“ wird vom Aktionsfonds des Quartiersmanagements Badstraße und Städtepartner Stettin e.V. gefördert.