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Polnische Akzente im Viktoriapark

Einer der schönsten Parks im Bezirk Kreuzberg ist der Viktoriapark. Der Ort ist vor allem deshalb einzigartig, weil es hier einen Berg gibt, aus dem ein Wasserfall fließt. Die Berliner schätzen diesen Ort auch deshalb, weil man sich beim Aufstieg entlang des Baches wie in den Bergen fühlt, weit weg vom Trubel der Stadt. Im Mittelpunkt steht hier das Nationaldenkmal. Dieses wurde zum Gedenken an die Siege über Napoleon Bonaparte in den Befreiungskriegen 1813-1815 errichtet und von Karl Friedrich Schinkel entworfen. Er war ein berühmter deutscher Architekt, der zahlreiche Gebäude in Berlin, aber auch auf dem Gebiet des heutigen Polen, entwarf. Seine Gattin Susanne Berger kam aus Szczecin. Das Denkmal wurde 1821 vom preußischen Kaiser Friedrich III. feierlich eingeweiht. Nach einigen Jahren wurde die Gegend um den Hügel, die zuvor sandig und dünn besiedelt war, immer dichter besiedelt, und der Blick auf das Denkmal verschwand vor dem Hintergrund zahlreicher neuer Mietshäuser. Die Beamten beschlossen daher, den Sockel zu erhöhen, damit die Spitze mit dem Kreuz, die den Sockel krönt, schon von Weitem zu sehen ist. Das Gebiet um den Berg wurde jedoch vernachlässigt und bot keinen attraktiven Rahmen für das Denkmal. Daher kaufte die Stadt das umliegende Land und Ende des 19. Jahrhunderts wurde um den Berg ein Park mit einem Wasserfall angelegt. Der Park wurde nach Victoria, der Ehegattin Friedrichs III. benannt. Hier zeigt sich ein weiterer polnischer Akzent – bei der Planung des Wasserfalls nahm sich der Designer einen bestehenden Gebirgsbach zum Vorbild. Es ist der Kamieńczyk-Wasserfall in den Sudeten, nicht weit von Szklarska Poręba entfernt.

Foto und Text: Magda Rocka

Übersetzung aus dem Polnischen: Ludwika Arena